Violett

Violett ist eine Farbe. Sie umfasst jene Farbreize, deren Absorptionsmaximum am kurzwelligen Ende des sichtbaren Lichtes vom UV bis etwa 425 nm heranreicht. Licht mit dieser Eigenschaft kann auch als Körperfarbe remittiert sein. Im normalen Sprachgebrauch werden die Farbnamen Violett und Lila überdeckend für Farbtöne zwischen Rot und Blau genutzt. Violett ist der „reine kurzwellige“ Farbreiz, während Lila eine gebrochene Farbe im Rotblau beschreibt.

Der Begriff Violett ist dem französischen Begriff für Veilchen (violette) entlehnt. Im Lateinischen gibt es den Begriff "violaceus", der laut Langenscheidt aus einer Mittelmeersprache in das Lateinische als Fremdwort eingewandert ist. Es ist der Farbton des Veilchens (Viola).

Der Begriff Lila wurde während der Kreuzzüge aus dem Sanskrit über das Persische und das arabische Wort für Flieder (lilak) nach Spanien und von dort aus nach Frankreich gebracht. Aus dem daraufhin entwickelten französischen Lehnwort "lilas" (Flieder) entwickelte sich schließlich durch phonetische Transkription das deutsche Wort.

Der Begriff Magenta geht auf die Schlacht von Magenta, einer norditalienischen Stadt, zurück.

Für die violetten Farbtöne, also die zwischen Rot und Blau, gibt es mehrere Wörter, die sich in der Bedeutung etwas unterscheiden.

Die Farbe Violett grenzt im Farbkreis an Purpur, auch dunkles Purpur genannt.
Die Farbe Lila ist helleres Violett, veraltend auch mittleres Purpur genannt
Die Farbe Magenta ist helleres Lila, veraltend auch helles Purpur genannt.
Die Modefarbe Pink ist das grelle, verweißlichte (pastelle) Violett.

Trotz des sehr unterschiedlichen Eindrucks der violetten Farbtöne ist die Anwendung der Wörter für diesen Farbbereich im Alltag uneinheitlich. Meist werden Mischfarben von Rot oder Blau angegeben, bläuliches Rot oder rötliches Blau, sogar als Rotblau.



Spektrales Violett

Die Spektralfarbe Violett entspricht einer Wellenlänge von 460 bis 390 Nanometern, liegt also am kurzwelligen Ende des sichtbaren Spektrums. Mit Fernseh- und Computermonitoren ist es wegen fehlender Leuchtstoffe nicht darstellbar. Spektrales Violett sieht man in einer CD, in der sich eine kräftige Lichtquelle spiegelt, da an der Oberfläche eine Beugung erfolgt.

Violett, die Veilchenfarbe: Farbcode: #8B00FF
Lila, die Fliederfarbe (Fliederviolett): Farbcode: #9932CC
Magenta: Farbcode: #8B008B (dunkles Magenta)

Indigo ist ein früher üblicher Name für Violett und beschreibt als Spektralfarbe den Bereich zum Blau. Pink tendiert deutlich zum Rot und liegt im CIE-Farbsystem auf der Purpurgeraden. Purpur ist dabei die Mischfarbe aus roten und blauen Farbmitteln, der keine Spektralfarbe zukommt. Wiederum ist auch Magenta ein Farbton aus dem Purpurbereich. Bei Ostwald heißt das heutige Magenta des CMY-Systems noch Veil und ist jene Optimalfarbe, die er als Mittelfehlfarbe bezeichnet, weil es die Komplementärfarbe zu Grün ist.



Kobaltviolett (veraltet auch Kobaltbronze) bezeichnet violette Farbpigmente, die Salze des Metalls Kobalt sind. Alle Arten von Kobaltviolett sind vollkommen lichtecht und von überragendender Farbreinheit. Staub von Kobaltsalzen ist krebserregend, wenn er eingeatmet wird, ansonsten sind die heute verwendeten, arsenfreien Kobaltviolett-Pigmente vergleichsweise harmlos. Als Bezeichnung für Malerfarben umfasst der Begriff auch mit synthetischen Farbmitteln imitierte Farben. Dunkles Kobaltviolett ist chemisch Kobaltphosphat. Es wurde 1859 entdeckt und ist bis heute in Gebrauch. Es ist nicht alkalibeständig, sonst aber das leistungsfähigste und intensivste Violett-Pigment. Helles Kobaltviolett (früher auch Kobaltrosa), dessen Farbton schon eher ein bläuliches Rosa ist, war ursprünglich Cobaltarsenat, als Mineral Erythrin, und wurde um 1800 entdeckt. Es war eines der giftigsten Pigmente. Daher wurde es zunehmend durch andere Kobaltsalze ähnlichen Farbtons ersetzt.


Ultramarinviolett wird ähnlich wie das Ultramarinblau synthetisch hergestellt.

Synthetisches Ultramarinviolett



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