Kobaltblau

Kobaltblau wird auch oft Coelestinblau / Coelinblau („Himmelsblau“, von lateinisch coelestis „himmlisch“) genannt.

Das Pigment ist die chemische Verbindung Cobaltaluminat, die auch der Herstellung von Kobaltglas dient, einem sehr intensiv dunkelblauem Glas.

Kobaltblau als Farbe ist ein neutrales Blau von hoher Farbsättigung. Das besondere an diesem Pigment ist seine extrem tiefe Farbe. Die Chrominanz von etwa 85% liegt weit außerhalb des Farbraums der bei der fototechnischen Farbreproduktion oder drucktechnisch erreichbar ist. Im Druck sind Sonderfarben nötig, da die Brillanz außerhalb des CMYK-Farbraumes des klassischen Vierfarbdrucks liegt. kann. Im RGB-Farbaum von Röhrenbildschirmen und auch von üblichen Flachbildschirmen liegt die Farbe außerhalb des Gamuts und ist nicht wiedergebbar.

Das Pigment als Pulver[4] zeigt eine deutlich hellere Farbnuance als etwa Ausmischungen in Öl.

Im Lackbereich findet Kobaltblau Verwendung in Anwendungen, für die das Echtheitsniveau von Kupferphthalocyaninblau nicht ausreicht, wie dies etwa für die Bewitterungsstabilität von Fassadenfarben gefordert wird. Für andere Bereich wird Phthalocyaninblau eingesetzt, das billiger und zugleich farbstärker ist.



Kobaltblau wurde in China schon zur Zeit der Tang-Dynastie in keramischen Glasuren verwendet. Als Reinstoff wurde es 1795 von dem Wiener Chemiker und Porzellanmaler Josef Leithner durch Glühen von Aluminiumsulfat und Cobalt(II)-nitrat in der Wiener Staatlichen Porzellanmanufaktur Augarten entdeckt. Die industrielle Erzeugung des tiefblauen Pigments wurde vom Pariser Universitätsprofessor Louis Jacques Thénard veranlasst.


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