Stempeldruck

Als Hochdruckverfahren bietet der Stempeldruck ein schnelles Handling und bewährt sich überall dort, wo auf Geschwindigkeit und serielles Arbeiten Wert gelegt wird. Historisch wurde er evorzugt beim Zeugdruck (Stoffdruck) verwendet, später im Umfeld von Verwaltungstätigkeiten.


Kartoffeldruck

Ähnlich wie das Linoleum war auch die Kartoffel einmal ein billiges und leicht verfügbares Material. Inzwischen sind die aus Kartoffelhälften geschnittenen Stempel nahezu aus dem Schulalltag verschwunden. Schade eigentlich, da diese Technik noch viele Möglichkeiten bietet. Die leichte Bearbeitbarkeit erlaubt auch schon jüngeren Schülern Erfahrungen mit der Drucktechnik. Besonders für Gemeinschaftsarbeiten ist sie sehr gut geeignet. Friese und Ornamentbänder auf der Wand lassen sich damit genau so gut herstellen wie Wand- oder Bühnenbilder. Der pointilistische Effekt ergibt überraschende Fern- und Nahwirkungen.

Hinweise: Die Kartoffel kann auch durch Weinkorken oder Styroporstempel ersetzt werden. Bewährt haben sich auch auf unterschiedlich zugesägte Holzklötze, auf die alte Fahrradschläuche geklebt und randgenau beschnitten werden. Damit lassen sich vor allem Druck- und Ölfarben gut aufnehmen. Auch Abfälle von Korkplatten (Fußboden oder Wandverkleidung) sind vielfältig einsetzbar.


Rollstempel

Der flexible Stempel wird auf einer Walze aufgebracht. Das Abrollen der Farbe erfolgt in mehreren Umläufen und wiederholt so das aufgebrachte Motiv. Maler verwenden diese Technik auch heute noch, um Zierbänder auf die Wand aufzubringen. Das Arbeiten hat deutliche Vorteile hinsichtlich der Geschwindigkeit im Vergleich zur Schabloniertechnik. In leicht abgewandelter Form kann man sich einen solchen Rollstemmpel selbst herstellen, indem man alte Fahrradschleuche oder Gummimatten zuschneidet und mit einem geeigneten Kleber auf ein altes Nudelholz oder eine Papprolle o.ä. aufbringt. Zum Einfärben eignet sich am besten eine Buchdruckfarbe.

Fotopolymer-Druck

Die Druckindustrie und auch Stempelhersteller verwenden Fotopolymer-Druckstöcke, die aus einem lichtempfindlichen Kunststoff und einem Trägermaterial bestehen. Man kann sie im Kontakt mit einem Negativ oder einer bemalten oder fotokopierten Folie belichten und mit Wasser auswaschen. Durch aktinische Lichthärtung werden die Stellen fest, die belichtet wurden, die anderen bleiben wasserlöslich. Ein sehr interessantes, aber technisch auch etwas aufwendigeres Verfahren. Am besten fragen Sie vort Ort in einer kleinen Druckerei oder in einem Stempelladen nach den notwendigen Materialien.
Weitere Informationen gibt es im BDK-Text 24 von Wilfried Schlosser, erschienen allerdings schon 1984 in Hannover.

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