Zeichenmaterial

Zeichengründe

Zeichnungsträger kann grundsätzlich jede Fläche sein, auf der Zeichenmittel haften oder in die sich Linien einritzen lassen. Das war in der Höhlenkunst eine Felswand, später Holz-, Ton- und Steinplatten sowie bis ins Mittelalter hinein Leder und Pergament.
In den meisten Fällen dient heute Papier als Träger von Zeichnungen. Dazu zählt auch farbiges oder farblich grundiertes Papier sowie Karton. Künstlerpapiere sind oft schwere Papiere mit deutlicher Textur, oft handelt es sich um spezielle Aquarell- oder Pastellpapiere oder um handgeschöpftes Papier.

Zeichenmittel

Bei den Zeichenmitteln unterscheidet man zwischen trockenen und flüssigen Zeichenmitteln. Zu den trockenen Zeichenmitteln zählen u.a. Grafit- und Metallminen, Kohle, verschiedene Kreiden und Wachs.
Zu den flüssigen Zeichenmitteln gehören Gallustinte, Sepia (ein Farbstoff, der im 18. Jahrhundert auch für künstlerische Zwecke nutzbar gemacht wurde) und der aus Ruß hergestellte Bister. Zu nennen wäre noch Tusche und außer den verschiedenen Aquarellfarben vor allem noch Deckweiß, das dem Höhen der Zeichnungen dient. Zum Auftragen vor allem der nassen Zeichenmittel werden verschiedene Zeichengeräte verwendet.

Zeichengeräte

Das am weitesten verbreitete Zeichengerät zum Auftragen trockener Zeichenmittel sind Grafit-, Blei- und Rötelstifte unterschiedlicher Härtegrade. Im 15. und 16. Jahrhundert verwendete man vorwiegend Silberstifte, später auch Minen aus Blei. Heute haben Bleistifte eine Mine aus Grafit, die von einem Holzmantel umgeben ist. Grafitstifte haben keine Holzumantelung, tragen aber zur besseren Handhabung einen Überzug aus Lack oder Kunststoff. Als Halter der Minen kommen außerdem technische Halter wie Druck- und Drehbleistifte zum Einsatz.
Auch Kohle und Conté-Stifte werden häufig in Holzumantelung oder mit speziellen Haltern verwendet, dass gleiche gilt für Pastellkreiden. Öl– und Wachskreide wird dagegen oft bloß mit einer Papierummantelung verwendet. Auch hierfür gibt es allerdings spezielle Halter.
Flüssige Zeichenmittel (Tinten bzw. Tuschen) werden in der Regel mit Federn oder Pinseln aufgetragen. Als Federn kommen neben Bambus- und Rohrfedern sowie Kielfedern vor allem Stahlfedern zum Einsatz. Bei technischen Zeichnungen werden vor allem Isographen verwendet. Prinzipiell lassen sich auch Faserstifte verwenden, allerdings sind die darin verwendeten flüssigen Zeichenmittel oft wenig lichtbeständig. Das gleiche Problem tritt bei Kugelschreibern, Füllfederhaltern und Kalligraphiefüllern zutage, da die verwendeten Tinten in der Regel nicht lichtecht sind und leicht ausbleichen.
Pinsel werden sowohl für das Zeichnen von Linien wie für Lavierungen verwendet. Meistens handelt es sich um feine Haarpinsel oder höherwertige Syntetikpinsel bzw. Mischungen aus beidem. Beliebt sind sog. Chinesische Pinsel, da sie sehr viel flüssiges Zeichenmittel aufnehmen können.

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