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„gerade“ und „parallel“


Alle Linien sind tatsächlich gerade!



Das Quadrat im Bild oben besteht aus schachbrettartig angeordneten dunklen und hellen Teilquadraten. In einigen der dunklen Teilquadrate sind die Ecken durch kleine helle Quadrate gestört. Es entsteht der Eindruck, als seien die – nachweislich geraden – Trennlinien zwischen den Teilquadraten wellenförmig gekrümmt. Dabei spielt deren Helligkeit und Dicke eine wesentliche Rolle.

Alle Linien sind parallel!







Die Linien sind exakt gerade und parallel!



Im Beispiel oben scheinen die gestreiften Querbalken keilförmig zu sein – in Wahrheit sind alle horizontalen Linien exakt parallel, und die Querstreifen sind Rechtecke.



Im dritten Beispiel unten entsteht der Eindruck, die diagonalen Linien seien gekrümmt, tatsächlich jedoch sind sie exakt gerade und parallel.

Diese Täuschung wurde 1874 erstmals von Hugo Münsterberg (1863-1916), der sie auf einer amerikanischen Pferdebahnabokarte vorfand, beschrieben und im Jahre 1894/97 als verschobene Schachbrettfigur (eccentric chess illusion) veröffentlicht. Sie heißt deshalb auch Münsterberg-Täuschung. Andere Forscher wie A. H. Pierce nannten sie 1898 Kindergarten-Flechtmuster-Täuschung (illusion of the kindergarten patterns in Psychological Review 5, 233-253). Der jüngste Name stammt von Richard L. Gregory, der sie 1973 nach einer schwarz-weiß gefliesten Wand in einem Café aus dem 19. Jahrhundert in der Innenstadt Bristols als Kaffeehaus-Täuschung (café wall illusion) beschrieb.

Die Diagonalen sind gerade und parallel!





Bleiben die Abstände der roten Linien gleich?






Exakte Quadrate!




Kacheln auf dem Boden des Pools? Nein. Quadrate!


Diesen Effekt kennt jeder Förster!




Schräg? Nein. Parallel!

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Nachbildeffekt Optische Täuschungen