Kunst-Blog Aufgaben Gestaltung Techniken Theorie Quellen Schule Gästebuch Impressum
Startseite Theorie Bildinterpretation Methoden

Theorie


Bildinterpretation Plastik Wahrnehmung

Merkmale und Ziele Untersuchungsbereiche Bedingungen Interpretationsmodell Methoden Beispiele

Sitemap

Methoden

Bildvergleich bei Wölfflin

Heinrich Wölfflin (* 24. Juni 1864 in Winterthur; † 19. Juli 1945 in Zürich) war ein Schweizer Kunsthistoriker.

Er war Sohn des klassischen Philologen und Latein-Fachmanns Eduard Wölfflin. 1893 wurde er Professor für Kunstgeschichte an der Universität Basel als Nachfolger seines Lehrers Jakob Burckhardt, 1901 Berlin, 1912 München, 1924 Zürich.

Sein kunsthistorischer Ansatz wird als Formalismus bezeichnet, da er Kunstwerke vor allem nach ihrer äußeren Form, also ihrem Stil betrachtete. Er ist der erste Kunsthistoriker überhaupt, der in seinen Vorlesungen zwei Diaprojektoren verwendet, die es ihm erlauben, zwei Kunstwerke direkt miteinander zu vergleichen. Hauptsächlich über den Vergleich von Werken der Renaissance mit Werken des Barock entwickelt er in seinem Hauptwerk Kunstgeschichtliche Grundbegriffe (1915) fünf begriffliche Gegensatzpaare, mit denen der Stil von Kunstwerken beschrieben werden kann:

> Linear – Malerisch
> Fläche – Tiefe
> Geschlossen – Offen
> Einheit – Vielheit
> Klarheit – Unklarheit/Bewegtheit

Mit seiner Systematik hat Wölfflin auch die Periodizität und Übertragbarkeit der Begriffe archaisch, klassisch, barock etc. begründet.

Wölfflin selbst bezeichnete seinen Ansatz als Kunstgeschichte ohne Namen, da weniger der einzelne Künstler im Zentrum seiner Betrachtungen stand als vielmehr die Entwicklung einer Stilgeschichte, in welcher er Gemeinsamkeiten der Kunst bestimmter Epochen oder Länder aufdecken und benennen wollte.

Obwohl seine Begriffspaare immer wieder heftiger Kritik ausgesetzt waren, gilt seine Arbeit als eine der wichtigsten Grundlagen der formalen Kunstbetrachtung. Vor allem seine Termini linear und malerisch sind auch heute noch gängige Kategorien zur Beschreibung des künstlerischen Stils.

Seine Dissertation Prolegomena zu einer Psychologie der Architektur (1886, Universität München) bemüht sich um "ein grundlegendes Verständnis der Bedingungen, die für unsere Wahrnehmung zu allen Zeiten ihre unumstößliche Gültigkeit behalten." (Prolegomena zu einer Psychologie der Architektur, Gebr. Mann Verlag Berlin, 1999)

__________________

Heinrich Wölfflins Dissertation [171 KB]

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Wölfflin

Druckbare Version