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Interpretation will ein Kunstwerk erklären, deuten, auslegen, verständlich machen, ausleuchten, erhellen. Sie geht damit über eine unreflektierte und rein affektive Begegnung hinaus.

Dies setzt voraus, dass ein Kunstwerk sich nicht von selbst erklärt. Es ist anscheinend unklar, verschlossen, vieldeutig, ohne erkennbaren Bezug. Es ist aber Zeichen, Symbol, ein eigenes Ding, eine Erzählung, Überhöhung, Kommentierung, Selbstoffenbarung, und will damit etwas zum Ausdruck bringen.

Ein Kunstwerk steht im allgemeinen still und verändert sich nicht. Anders als ein Theaterstück, ein Roman, eine Sinfonie muss es in seiner simultanen Präsenz, und nicht in der linearen zeitlichen Abfolge erschlossen, gelesen werden. Dazu ist eine hohes Maß an aktiver Auseinandersetzung notwendig. Der Betrachter soll durch die Interpreation zur Aufmerksamkeit angeregt werden, soll Fragwürdiges im Kunstwerk entdecken und Antworten suchen, soll durch Verunsicherung zur Orientierung provoziert werden, soll die spontanen Affekte ergründen und alle seine Beobachtungen und Erkenntnisse in eine angemessene Wortsprache übersetzen.

Auch hier stehen am Anfang immer Fragen, Zweifel und Unkenntnis. Der Sinn einer methodisch gegliederten Vorgehensweise liegt - wie in jeder Wissenschaft - darin, durch die isolierte Betrachtung von Einzelaspekten und durch erkenntnisorientierte Befragung und Erkundung ein tieferes Verständnis für das Ganze, das uns in seiner simultanen Wirkmächtigkeit gegenüber steht, zu gewinnen.

Dabei ist es allerdings sehr hilfreich, wenn der Betrachter sich ohne Vorurteile und voreilige Kritikbereitschaft ganz unbefangen auf das Kunstwerk einlässt. Er soll dabei nicht nur mit den Augen, sondern mit sämtlichen Sinnen, seinem Gefühl und seiner tätigen Fantasie versuchen das Kunstwerk in sich aufzunehmen.

In den folgenden Ausführungen werden Grund- und Einzelfragen vorgestellt, mit deren Hilfe eine aktive Betrachtung von Kunstwerken angeregt werden kann. Dieser Katalog muss natürlich je nach Werk modifiziert und erweitert werden. Er kann, so liegt es nun mal in der Natur eines lebendigen Objekts der Betrachtung, nie vollständig und abschließend erstellt werden.

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