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Indigo

Indigo (v. span., lat., griech.: indikón das Indische, nach der Heimat Ostindien) ist ein tiefblauer Farbstoff und namensgebend für seinen Farbton Indigo. Am ehesten lässt er sich als der letzte erkennbare Blauton, bevor es in ein bläuliches Violett übergeht, umschreiben.

Indigo kann pflanzlich aus der indischen Indigopflanze oder dem einheimischen Färberwaid gewonnen werden. Als Ersatz für Indigo wurde von amerikanischen Siedlern der Bastardindigo (Amorpha fruticosa) für das Blaufärben benutzt. Heute wird Indigo noch in Brasilien und El Salvador kultiviert. Man nutzt die farbstoffreichen Arten Indigofera arrecta und I. sumatrana.

Die Pflanzen enthalten jedoch kein Indigo, sondern Indican, das zunächst durch Gärung in Indoxyl umgewandelt werden muss. Durch anschließende Oxidation an der Luft entsteht aus dem gelben Indoxyl der blaue Indigo.

Die Gewinnung aus der Indigopflanze lässt sich bis ins Altertum nachweisen. Bereits in vorchristlicher Zeit findet sich Indigofera in Indien und Ostasien, auch im Orient. Der Färberwaid wurde im Mittelmeerraum bereits in der Antike zum Färben genutzt.

Im Jahre 1850 wandert ein zwanzigjähriger Kaufmann namens Levi Strauss (26.2.1829-26.10.1902) aus Buttenheim (Oberfranken) nach San Francisco aus. Zu dieser Zeit herrschte im Westen der USA der Goldrausch und Levi Strauss stellte aus indigogefärbtem Drillich strapazierfähige Arbeitskleider her. Den Drillich führte er aus dem französischen Nîmes ein. Aus dem "Bleu de Nîmes" wurde so das amerikanisierte "Blue Denim", die heute noch übliche Bezeichnung für diese Textilart. Den benötigten Indigo importierte man über Genua in die USA. Aus "Bleu de Gênes" wird da "Blue Jeans". 1872 wurden die bekannten Kupfernieten zur Verstärkung eingeführt und patentiert.

1878 gelang erstmals die vollsynthetische Herstellung von Indigo aus Isatin durch den deutschen Chemiker Adolf von Baeyer. Die Baeyer-Synthese erwies sich als wirtschaftlich unrentabel, weshalb der Chemiker Karl Heumann die bedeutende Heumann-Synthese entdeckte. Der Chemiekonzern BASF und die Hoechst AG patentierten und entwickelten die Formel weiter zur Heumann-Pfleger-Synthese, wobei Indigo-Ausbeuten von bis zu 90% erzielt werden konnten. In beiden Fällen entsteht Indoxyl, was durch Luftsauerstoff zu Indigo oxidiert.

Seit 1897 wird synthetischer Indigo kommerziell vertrieben und hat die Indigoproduktion aus pflanzlichen Rohstoffen fast völlig verdrängt. Die Vorteile der synthetischen Indigogewinnung sprechen für sich: farbkräftigere Ergebnisse, eine leichtere Dosierung, keine Ernteabhängigkeit und keine wechselnden Farbqualitäten.

Für den technischen Einsatzbereich lässt sich Indigo in Form dünner organischer Filme für den Bau von Solarzellen verwenden.

Natürliches Indigo

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Kobaltblau Berliner Blau