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Van-Dyck-Braun

Kasslerbraun oder Kölnerbraun ist ein organisches braunes Pigment aus Braunkohle. Als Farbe wird es auch Van-Dyck-Braun oder Saftbraun genannt und lässt sich als dunkelkaffeebraun beschreiben.

Das Kasslerbraun ist eine Braunkohle und besteht aus Humus- und Huminsäuren mit Anteilen an Bitumen und Mangan. Aufgrund seiner Beschaffenheit gilt es als Mischform von Pigment und Farbstoff und gehört zu den Farbmitteln pflanzlicher Herkunft.

Das auch als kölnische Umbra oder kölnische Erde bezeichnete Farbmittel unterscheidet sich von der mineralischen „echten“ Umbra durch ein viel geringeres spezifisches Gewicht, riecht beim Erhitzen torfartig und kann nicht geglüht werden, da es dabei zu Asche verbrennen würde; Umbra hingegen beibt stabil.

Kasslerbraun kommt in den Handel entweder bloß gemahlen und geschlämmt – um es von Torf zu befreien − oder außerdem noch in Stücke geformt.

Bei der Gewinnung, meist im Tagebau, schwankt die Qualität stark. Besonders schöne tiefbraune Funde werden als Vandyckbraun – nach dem flämischen Maler Anthonis van Dyck, für dessen Malweise es typisch ist - gehandelt. Zu diesem Zweck wird sie in Ätzlauge (etwa Natronlauge) gelöst und der Farbkörper durch eine Säure als feiner Schlamm wieder ausgefällt. Dies ergibt den braunen Karmin oder Bister.

Kasslerbraun ist weder lichtecht, noch säure– oder alkalibeständig und daher für den Künstler unbrauchbar. Heute wird es kaum mehr verwendet, da es sich nach Doerner aus Elfenbeinschwarz und Terra di Siena gut ermischen lässt. Geschätzt wurde es aber für seine hervorragende Lasurfähigkeit. Verwendet wird es noch für die Herstellung von Beizen und in der Holzimitationsmalerei.

Es findet sich in allen Abbaugebieten, in Deutschland etwa den Braunkohlerevieren in der Umgegend von Köln, im Bergischen und Jülichschen, oder in Thüringen. Kasslerbraun ist vermutlich schon im 16. Jahrhundert verwendet worden. Kennzeichnend ist es als Bister für den flämischen Barock.

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Rußschwarz Braun