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Weiß

Weiß läßt sich entweder als »noch keine Farbe« oder als vollkommene Vereinigung aller Farben des Spektrums des Lichtes verstehen, als Symbol der noch unbeeinflußten und ungetrübten Unschuld des urzeitlichen Paradieses oder als Endziel des geläuterten Menschen, in dem dieser Zustand wiederhergestellt ist.

Weiße oder allgemein ungefärbte Gewänder sind in vielen Kulturen priesterliche Tracht mit dem Symbolwert der Reinheit und Wahrheit. Neugetaufte Christen trugen weiße Kleider, und in solchen werden auch die Seelen der Gerechtfertigten nach dem Weltgericht dargestellt. Verklärung, Herrlichkeit und Himmelsweg sind die Symbolwerte für die weiße Kleidung des Papstes; schon Pythagoras hatte den Sängern heiliger Hymnen empfohlen, weiße Gewänder zu tragen.

Weiße Opfertiere waren den Himmlischen zugedacht wie schwarze jenen der Unterwelt.

Der Heilige Geist wird als weiße Taube dargestellt.

Doch hat das Weiß symbolkundlich auch negative Aspekte, in erster Linie wegen des »Erblassens im Tode«. In Träumen ist das »weiße Pferd oft mit dem Erlebnis, der Ahnung des Todes verbunden. Der ›Schimmelreiter‹ taucht auf, wo Tödliches geschehen kann« (Aeppli). Gespenster werden in vielen Kulturen als weiße Gestalten gesehen (»Weiße Frau«), gewissermaßen als reziproke Schatten.

In der traditionellen Symbolik Chinas ist Weiß die Farbe des Alters, des Herbstes, des Westens und des Unglücks, jedoch auch der Jungfräulichkeit und der Reinheit (»Weißer Lotos« nannte sich eine Geheimgesellschaft, die reinere Sitten herbeiführen wollte). Allgemein gilt das Weiß in China als Farbe der Totentrauer, doch ist damit eigentlich die »Nichtfarbe« der ungefärbten Trauerkleider gemeint.

In der Alchemie ist die Aufhellung oder Weißung (Albedo) das Anzeichen dafür, daß sich nach der Schwärze (Nigredo) die Urmaterie auf dem Weg zum Stein der Weisen befindet. Vgl. Lilie.

In der Heraldik kann bei Wappenmalereien die Tinktur Silber, das als Metall bezeichnet wird, durch „Weiß“ ersetzt werden.

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Schwarz Braun